Bin nun in einen anderen Forum über ein Thema zu Digipacks gestoßen, was mich persönlich dazu veranlasst hat mal sämtliche meiner Digipacks zu kontrollieren...
Thema war dass der Weichmacher in Digipacks graue Schleier auf der DVD mit der Zeit sich bilden.
Bzw auch der Lack auf dem bedruckten Karton der Digi Packs. Da gibt es unterschiedliche Verfahrensweisen und Materialien. Problem kann es nun bei der Trocknung des Lacks mittels UV Licht geben. Das ist kompliziert, denn wenn der Lack hochglänzend ist, reflektiert er natürlich das UV Licht weitestgehend und es kommt nur zu einer teilweisen Härtung des Lackes. Wenn das passiert, gibt es diese Ausdünstungen die sich auch auf der DVD niederschlagen.
War jedenfalls erst mal richtig Panikmache, habe aber dann ein sehr sachliches posting gefunden dass ich einfach mal poste:
Zitat aus dvd-inside Forum:
Frage: Warum haben US-DVDs bisher solche Probleme (Schleier) nicht?
Antwort: Die US-Preßwerke haben es viel einfacher. Dort wird eine DVD nach Auftragserteilung in großer Stückzahl in ein und der selben Version hergestellt. Ob es nun 10.000 oder auch 200.000 Stück sind, sowohl die DVDs, als auch die Druckmaterialien können auf einen Rutsch produziert werden und auch ab Lager konfektioniert werden. Merke: Das Material hat Zeit vor der Konfektionierung, DVDs werden im Normalfall auf Spindeln gelagert, Inlays, Covers auf Paletten und das alles in durchlüfteten Bereichen.
Jetzt nehmen wir ein deutsches Preßwerk wie beispielsweise das Preßwerk der Warner (Hersteller der LW-Box). Dieser Titel wird in etwa 65 verschiedenen Versionen hergestellt. Dabei sind die Druckmaterialien "just in time" teilweise noch druckfrisch. Die DVDs werden auch entsprechend gefertigt und wegen der Verpflichtung, alle Sprachversionen hier im Preßwerk abzudecken, werden auch schon einmal von einer Version nur 100 Stück produziert. Damit ist klar, daß diese Vielfalt von Versionen nicht zwischengelagert werden können. Und damit ist auch klar, das dieser Zeitdruck die Ursache immer wieder sein kann, das solche nachträglichen Probleme auftreten.
Frage: Können Möbel eine negative Rolle spielen?
Antwort: Ein absolutes und eindeutiges JA! Gerade bei den billigen Klappmöbeln von Ikea und co werden bei der Verleimung des Preßspanes hochaggressive und auch gesundheitsschädliche Lösungsmittel verwendet. Die Produktion solcher Möbel erfolgt oft in Ungarn, Polen und der Sowjetunion, weil der Vertreiber natürlich möglichst billig produzieren muß, um marktfähig zu sein. Leider haben wir insbesondere in Deutschland die Situation, das alles nichts kosten darf und somit bekommt der Kunde natürlich auch die Ware, die er verdient.
Diese Lösungsmittel werden an das Umfeld abgegeben und können durchaus auch mit den Materialien der DVD-Verpackung und der DVD selbst reagieren. Bis ein solcher Schrank kein Problem mehr darstellt, dauert es durchaus mehrere Jahre, wenn immer wieder für eine ausreichende Belüftung der Räumlichkeiten gesorgt wird.
Frage: Welche Rolle spielen Weichmacher bei dem Problem?
Antwort: Zunächst einmal ist es richtig, das man das Problem Weichmacher nicht verniedlichen darf. Allerdings trifft es nicht zu, was Herr Franz Walsch im Forum der DVD-Vision schreibt, zumindest nicht in allen Ausprägungen. Weichmacher werden bestimmten Kunststoffen zugemischt, um einmal im Produktionsvorgang und dann im Gebrauchsnutzen eine gewisse Flexibilität und Bruchsicherheit zu erhalten. Die Gruppe der Kunststoffe sind zwar alle basierend auf dem Erdölprodukt "Nafta", aber es werden durch unterschiedliche Spezializierung der verschiedenen Kunststoffe auch unterschiedliche Anfälligkeiten und Fähigkeiten der Kunststoffe je nach Einsatzgebiet erreicht. Eine DVD (Polycarbonat) hat völlig andere Eigenschaften als eine DVD-Box (Polystryrol oder Polyvinylclorid). Die DVD ist aus einem hochreinen und sehr resistenten Granulat hergestellt.
Wenn die Aussage stimmen würde, müsste ja der Weichmacher jegliche Form von Kunststoff zerstören. Das ist mit Sicherheit nicht der Fall. Weichmacher werden ja auch in Druckmitteln verwendet, oder sind Bestandteil der Verklebung von DVD-Boxen wie beispielsweiase Digipaks. Da hier völlig andere Eigenschaften erreicht werden sollen, als bei einer DVD, kann es schon zu Reaktionen der Materialien führen.
Es ist immer eine Kombination der Menge, der Mischung, der klimatischen Verhältnisse, der ausdünstenden Flüchtige (Abgabe molekularischer Bestandteile an die Außenluft) und weiteres.
Frage: ist es ein generelles Problem der Digipacks?
Antwort: Ein eindeutiges NEIN! Wie gesagt, es ist die Kombination von vielen Faktoren, die sich im negativen Falle so auswirken, das es zu Problemen kommen kann. Die größte Rolle dabei spielt immer wieder die ausreichende Belüftung nach der Produktion. Jede Produktion unter Zeitdruck in einem Replikationswerk (Preßwerk) kann im negativen Fall schon die Gefahr eines späteren Problemes in sich bergen. Das heißt, das es sein kann, aber nicht zwanghaft auch so sein muß. Druckfarbe, Art der Bedruckung, Pappe der Box, Tray des Digipacks, Verklebung des Trays auf der Pappe... In allen diesen Punkten spielt es eine wichtige Rolle, welche Materialien in welcher Menge in welcher Kombination verwendet werden.
Frage: Werden die milchigen Rückstände sich auf der DVD durchfressen?
Antwort: Nein, so agressiv ist dieser Belag nicht. Zudem ist es so, daß das Granulat Polycarbonat auch in der molekularen Struktur resistent gegen schwache alkalische Lösungen ist. Die Reinigung kann durchaus mehrmals mit weichem Spülmittel und lauwarmem Wasser erfolgen.
Reiner Alkohol als Reinigungsmittel ist strickt abzulehnen, weil ein Anlösungseffekt besteht. Auch wenn nicht sofort etwas erkennbar ist, wird die Oberfläche in der Mikrostruktur geschädigt. Die Verwendung von Isopropanol ist, wenn die Lösung sehr schwach angesetzt ist und nur eine flüchtige Benetzung der Oberfläche vorgenommen wird, noch möglich. Flächige und satte Verwendung der Flüssigkeit (baden in der Flüssigkeit) kann allerdings zu Problemen führen. Im Normalfall sind die Alkoholanteile im Isopropanol beim aufbringen der Flüssigkeit auf die Oberfläche schon verdunstet. Eine Reinigung ist mit diesem Mittel möglich, kann ich allerdings nicht empfehlen.
Frage: Hat die Wolkenbildung bei DVDs eine Auswirkung auf die Abspielqualität?
Antwort: Nein, es handelt sich hierbei nur um ein optisches Problem.
[Anmerkung von Ta: "nur ein optisches problem" bei einem optischen Datenträger finde ich dass so eine Aussage näher erläutert werden sollte ^^]
Die Preßwerke steuern aus psychologischen Gründen solche Effekte normalerweise in der Form, das solche erkannten Exemplare normalerweise in der Produktion ausgesondert werden. Hier geht man nicht von der Qualitätsfrage aus, sondern von dem Empfinden des Käufers.
Frage: Besteht ein Umtauschrecht bei befallenen DVDs?
Antwort: Im Normalfall ein eindeutiges JA. Denn es handelt sich um einen versteckten Mangel, der aus der Gefährleistungspflicht heraus vom Hersteller/Vertreiber auch behoben wérden muß.
Frage: Führen die Saugnapf-Abdrücke zu Problemen?
Antwort: Nein, es ist nur eine kosmetische Frage. In der DVD-Produktion werden die Halbfertigprodukte normalerweise auf den Transportwegen auf einem Luftfilm bewegt. Der Transport in den Herstellungsstufen wird aber zusätzlich insbesondere mit einem Saugsystem auf Vakuumbasis durchgeführt, bei denen der direkte Kontakt durch Gummilippen gesteuert wird. Das ist im Normalfall auf den DVDs nicht zu sehen. wer das Experiment mal versuchen will: Hauchen Sie eine DVD einmal an, dann können Sie diese Transportpunkte sehr gut erkennen. Natürlich werden diese Punkte bei einer chemischen Reaktion im Kleinklima einer verpackten DVD eher sichtbar, weil sich an diesen microfeinen Abdrücken zuerst der Schleier ansiedelt. Es ist ähnlich wie mit einem Fingerabdruck, der erst beim anhauchen entdeckt wird.
Frage: Gibt es DVDs, bei denen der Klebstoff ausläuft?
Antwort: Ein eindeutiges NEIN! Was als auslaufen bei insbesondere warmer Temparatur festgestellt wird, sind Rückstände an den Kanten der DVD, die nicht ablüften konnten, weil die DVD im warmen Zustand bereits verpackt und auch eingeschrumpft wurde. Bei der Produktion einer DVD werden zwischen die beiden Halbseiten einer DVD eine genau dimensionierte Menge des Spezialklebers eingebracht, das im Rotationsverfahren gleichmäßig über die Gesamtfläche der DVD verteilt wird. Dann wird mit gleichbleibender Qualität die zweite Halbseite der DVD aufgebracht und angedrückt (Bounding). Anschließend erfolgt die Aushärtung der Verklebung unter genau dimensioniertem UV-Licht. Bei diesem Prozeß kann es vorkommen, daß überschüssige Kleberückstände an die Kante der DVD gelangen. Dieser Klebstoff würde normalerweise nach einigen Tgaen ebenfalls ausgehärtet sein. Da aber der Luftsauerstoff in der geschlosenen, fertig konfektionierten DVD-Verpackung fehlt, fühlt sich bei öffnen der Verpackung der Rand klebrig an. Das wird bei Wärme zunäöchst auch joch verstärkt. Dieser Effekt verschwindet aber bei ausreichender Belüftung nach wenigen Tagen.
Fazit: Immer ausreichend für Belüftung der kleinen Schätze sorgen. Dann hat das negative Kleinklima mit den schädliuchen Auswirkungen keine Chance.
Zitat Ende.
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Also desweiteren kam heraus dass Amaray Hüllen zu 99% von sowas verschont bleiben. Lediglich in roten Amaray-Cases dürften ebenfalls Stoffe enthalten sein, die zu den Ausdünstungen geführt haben.
Ein anderer Kandidat für Schleier soll im Übrigen laut Aussagen anderer User auch die blaue Hülle von Vanilla Sky sein. Auch dort soll es schon zu Ablagerungen gekommen sein.
Die Abwaschmethode mit Spüli soll dabei die beste Lösung des Ganzen sein.
Leider können auch DVDs von meinen Lieblingsanime Hersteller Columbia Tristar davon betroffen sien, Columbia hat sich dazu wie folgt geäußert auf eine anfrage von einen user dort:
Columbia zum Thema Schleier:
"Die Abspielbarkeit der DVD hat nichts mit den von Ihnen genannten "Flecken" zu tun. Diese Flecken können
- müssen aber nicht - im Laufe der Zeit entstehen. Diese entstehen durch die Wirkung der Kleber bzw. Druckfarben,
die zur Verarbeitung der Inlays bzw. Booklets oder Beileger (bei Digipaks auch der Verpackung) verwendet werden.
Diese Flecken sind harmlos und lassen sich normalerweise - ohne großen Aufwand - mit
einem weichen Wischtuch entfernen."
Das Ganze hat mich eigentlich nur jetzt darin bestärkt lieber Amaray Versionen zu erwerben. Auch wenn diese Schlieren/Schleierbildung anscheinend nicht den DVDs schadet, jede DVD vorsichtig mit Spüli zu behandeln habe ich auch keine Zeit zu...
Zum Glück sind in meiner Anime DVD Sammlung nicht sonderlich viele Digi Packs (wobei 3 im mom geordert sind...), aber die in meiner Sammlung weisen keine Schlieren auf, sind aber auch alle aus den USA.
Dafür weisen meine Terminator Box DVDs als auch meine Herr der Ringe DVDs vereinzelt dieses Problem auf.
