Können Animes das Gewaltpotential steigern!

  • Tja, liebe Leute, nach dem Erfurther Drama ist mal wieder die Diskussion mächtig stark entflammt, welche Fernsehsendungen denn für Jugendliche nicht besonders geeignet seien und ein Verhalten, wie das in Erfurth begünstigen können.
    Experten behaupten, auch Dragon Ball sei in dieser Sache nicht als unschuldig zu verlauten!


    Wie sieht es aus?
    Sind wir alle zu einer höheren Gewalt bereit, wenn wir brutale Animes oder Horrorfilme gucken, oder unsere Zeit mit Ballerspielen verplempern?

    Listen to the song of an angel:
    No one can survive that sound´,
    No one can live without it!

  • Dass Animes, und insbesondere Dragonball, Gewalt fördern sollen kann man so pauschal nicht sagen. Ebensowenig würde ich Horrorfilmen oder Egoshootern die Schuld an so was geben.
    Denn:
    Jeder normale Mensch kann zwischen Fiktion und Realtität unterscheiden (hoffe ich zumindest mal).


    Ein weiteres, wenn vielleicht auch nicht so ganz schlüssiges Argument wäre, dass es Krieg, Mord und Todschlag schon lange gab, ehe das Fernsehen erfunden wurde.


    Dass bei ohnehin gewaltbereiten Menschen solche Filme/Spiele Anlaß sein können, seine Aggressionen auszuleben, mag stimmen, aber dies ist meiner Meinung nach eher ein erzieherisches Problem als ein Grund, solche Filme/Spiele zu verbieten.
    Mit einem Auto könnte man ja auch jemanden überfahren , aber deswegen werden die auch nicht verboten.

  • Da ich genau die gleiche Meinung wie der gute Marilyn Manson in dieser Angelegenheit vertrete, bringe ich mal ein Zitat von ihm:
    "Niemand tötet seine Mitmenschen, weil er eien Platte zu oft gehört hat. Kein Jugendlicher, der von seinem Elternhaus und dem Bildungssystem in geeigneter Weise in seinem Selbstbewußtsein und in seiner Identität gestärkt wird, läuft Amok, nachdem er einen gewalttätigen Film gesehen hat."
    Entstanden nachdem 2 Jugendliche am 20. April 99 in Littelton/Colorado, ein ähnliches Schulmasaker angerichtet hatten.

    Mit blutverschmierten Händen
    Mit einer Träne im Gesicht
    Einem Lächeln auf den Lippen
    Und der Hoffnung tief im Blick

  • Ich habe mich mit dem Thema hauptsächlich im Zusammenhang mit
    Counterstrike und den falschen/hetzerischen Artikeln in der
    Presse (hauptsächlich FAZ) beschäftigt. Heftige Diskussionen
    im FAZ Expertenforum.


    Ob nun Animes zu gewalttäig gestaltet sind kann ich nicht viel
    dagen, da ich mir hauptsächlich Serien ala Tenchi anschaue und
    die sind nun wirklich nahzu gewaltfrei. Von Dragonball habe ich
    maximal 5min gesehen und das war eine Szene mit einem grünen
    etwas (ich vermute mal Picolo) und einem Tier (Löwe oder so),
    der Wohl der König eines Landes war. Wirkte auf mich nicht
    sehr bedrohlich ;)


    Wie man an meinem Nick erkennen kann bin ich dem Horrorgenre
    auch nicht abgeneigt. In den 80er war auch schonmal eine
    Diskussion über Gewalt in den Medien, so wie heute. Die Folge
    war eine wüste Beschlagnahmewelle in den Videotheken. Heut-
    zutage sind Filme wie zB 'der 13. Krieger' frei ab 12 und
    zeigen ähnlich brutale Effekte wie damals und haben zusätzlich
    noch eine bedrohlichere Atmosphäre. Die Filme von damals waren
    eher unfreiwillig komisch, was den eigentlichen Reiz ausmacht.


    Was allerdings offensichtlich ist, ist das die Medien die
    Ideenlieferanten sind wie eine Gewalttat verübt wird. Gäbe
    es zum Beispiel keine Berichte über Littleon hätte es Erfurt
    in dieser Form nicht gegeben (meine Meinung). Ich denke das
    die Brutalität der Taten durch die Medien extremer wird.
    Aber ein Ideenlieferant kann alles sein was man sieht und
    wo soll man dann mit den Verboten anfangen und wo aufhören.


    Eine erste Maßnahme muß sein den Waffenbesitz stärker zu
    kontrollieren. Ohne eine Waffe fehlt einfach die technische
    Voraussetzung für solch eine Tat und dann kann man sich an
    Maßnahmen machen die evtl. längerfristig wirken und die
    wahrscheinlichkeit herabsetzen das solche Täter Agressionen
    aufbauen oder gar ausleben.

  • Das sehe ich auch so!
    Filme sind immer nur Ideenlieferant, die eben aufzeigen, wie man eine brutale Tat, (ich sag jetzt mal berspitzt sarkastisch) mit Stil begehen kann.
    Gäbe es die Filme nicht, würden die Gewalttaten nicht weniger werden, sie würden nur anders ausgeführt werden, oder auch erst zu einem anderen Zeitpunkt an den Tag kommen.
    Was meiner Meinung nach besser wäre, ist erst einmal zu verhindern, dass psychisch labile Menschen überhaupt erst an Waffen kommen können. (z.b. sollte jeder, der einen Waffenschein beantragt einen Psychologischen Test machen müssen. (die sind ja doch ziemlich aussagekräftig, wenn man sie gut zusammenstellt)) Die Dunkelziffer bleibt natürlich dabei bestehen. Ansonsten, hat es meiner Meinung nach einfach viel zu viel mit der Erziehung zu tun. Man muss schon von den Eltern den nötigen Respekt an den Mitmenschen und den Respekt vor dem Leben mitbekommen haben, um eben seinem Gewissen eine Basis zu geben, auf der ein Amoklauf eigentlich dannn unmöglich wird. Leider ist das aber recht häufig in unserer Zeit nicht mehr der Fall, da die Eltern zu viel mit ihrer arbeit zu tun haben, und die Kinder häufig auf Leistung drillen. (Dabei ist natürlich jeder, der besser als ich ist, ein Feind, den es gilt zu "besiegen") So kann also erst gar keine richtige Ethik aufgebaut werden. Auch kann es vorkommen, dass die Kinder dem Fernsehen als Beschäftigung überlassen werden. In einem sehr jungen alter ist das natürlich dann schon bedenklich, wenn das Kind dann die Ethik des Fernsehers übernimmt. In dem gilt nämlich oft das Gesetz des stärkeren und Respekt vor Menschenleben hatte ein Arnold Schwarzenegger ja eigentlich nie!....
    Wie dem auch sei, ist das Aufgabe der Eltern, und ich seh ganz bestimmt nicht ein, wegen dieser Fehlerziehung auf Horrorfilme oder gar Animes zu verzichten!
    Der staat sollte lieber versuchen, die Erziehung wieder besser zu fördern, als ein mögliches Risiko (Fernsehen), an dem vieleicht 1 von hunderttausend Kindern verrohen könnten, zu beseitigen.
    Vor allem sollte man den Erltern endlich mal verklickern, dass nicht alles Kinderkram ist, was geuzeichnet ist.
    Das sollte aber eigentlich auch schon seit Simpsons oder South Park klar sein.
    Wer dann noch behauptet, das Dragon Ball Z schädlich für kinder ist, sollte sich mal überlegen, warum DB Z erst so spät gesendet wird!

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  • Ich möchte in diesem Zusammenhang 2 in meiner Hinsicht sehr gute links empfehlen.
    Einmal zu dem Amoklauf in Erfurt:
    http://www.wsws.org/de/2002/apr2002/erfu-a29.shtml


    Und ein wirklich wahnsinns Artikel zu dem Massaker in Littleton: http://www.6thfloor.de/sciencenet/littleton.html
    Aber Warnung, der Artikel ist wirklich nichts für leichte Gemüter (!!!), aber dieser Artikel hat einfach alles.



    Darüber hinaus noch folgendes. Das Medien wie Computerspiele oder Filme nun für die Taten dieser Menschen verantwortlich gemacht werden ist meines Erachtens Blödsinn.
    Sie geben höchstens Beispiele wie man es machen kann, aber die Ursache sind sie letzten Endes nicht. Der Amoklauf hätte auch so stattgefunden, zwar nicht vielleicht in dieser Form, aber ein Gewaltspiel macht keinen zu Mörder. Da könte ich genauso sagen wenn ich ganz oft Virtual Golf spiele werde ich Profigolfer, oder ähnliches.


    Gerade bei dem Erfurter Drama hat sich desweiteren gezeigt, dass auch die Eltern nichts von alldem ahnten. In Littleton ebenfalls nicht, wo sogar die Täter die Perversion zeigten ihre Taten auf etlichen Videokassetten voher anzukündigen, und ihre Eltern auch noch verhönten, da diese sich Vorwürfe machen würden wie, wenn wir diese Kassetten gefunden hätten etc. Ich sehe die Eltern in beiden Fällen auch eher als Opfer als Ursache. Näheres in den Artikeln zu entnehmen.